Das olympische Gewichtheben, eine Sportart, die sich durch die Demonstration menschlicher Kraft und Präzision auszeichnet, hat in Wien, einer Stadt, die einst den Titel „Stadt der stärksten Männer“ trug, eine lange Geschichte. Die Ursprünge des Gewichthebens als Wettkampfsport lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, doch erst im 19. Jahrhundert nahm die moderne Form des Sports Gestalt an. Die 1905 gegründete International Weightlifting Federation (IWF) ist der Dachverband, der die Regeln und Wettkämpfe des Sports weiterentwickelt und standardisiert hat.
Das Frühe Gewichtheben in Wien
Wiens Verbindung zum olympischen Gewichtheben geht auf das frühe 20. Jahrhundert zurück, als der Sport in ganz Europa an Popularität gewann. Die Athleten der Stadt spielten eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Sports, insbesondere im Jahr 1923, einem Meilenstein für das österreichische Gewichtheben. Die Wiener Gewichtheber stellten ihr Können bei den Internationalen Spielen in Göteborg und bei den Weltmeisterschaften in Wien unter Beweis, obwohl letztere damals von der IWF nicht anerkannt wurden.
Erfolge bei den olympischen Spielen 1924 im Gewichtheben
Die Olympischen Spiele 1924 in Paris waren ein bedeutender Erfolg für das österreichische Gewichtheben, denn die Wiener Athleten gewannen vier Medaillen, drei silberne und eine bronzene, und festigten damit den Ruf Wiens als Hochburg des Gewichthebens. Dieser Erfolg wurde einer einzigartigen Regel zugeschrieben, die es Österreich ermöglichte, den Mannschaftswettbewerb zu gewinnen, obwohl es nicht zur olympischen Rangliste beitrug, eine Leistung, die mit einem Pokal und Medaillen für jeden Athleten gefeiert wurde.
Wien als Austragungsort der Europameisterschaften
Ende der 1920er Jahre setzten sich die Erfolge der österreichischen Gewichtheber fort: 1928 gewannen sie zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Amsterdam. Die Siege waren nicht nur ein Beweis für die Fähigkeiten der Athleten, sondern auch eine Wiederbelebung des Mythos von Wien als Stadt der stärksten Männer. Die Illustrierte Kronen Zeitung würdigte den Triumph und untermauerte damit das Erbe der Stadt in diesem Sport. Die Popularität des Gewichthebens in Wien zeigte sich in der Wiener Mannschaft Meisterschaft, einer Liga, die Tausende von Zuschauern zu den Wettkämpfen anlockte, die fast das ganze Jahr über stattfanden. Die Begeisterung für den Sport war so groß, dass leere Plätze eine Seltenheit waren, was auf das tief verwurzelte Interesse und die Unterstützung des Gewichthebens in der Gesellschaft hinweist. 1929 wurde Wien die Ehre zuteil, die ersten offiziellen Europameisterschaften auszurichten, bei denen die Wiener Athleten drei von fünf Titeln in den leichteren Klassen gewannen. Dieses Ereignis und die Olympischen Spiele des SWSI im Jahr 1931 zeigten die anhaltende Bedeutung Wiens in diesem Sport und seine Fähigkeit, Gewichtheber von Weltklasse hervorzubringen.
In der Geschichte des olympischen Gewichthebens in Wien geht es nicht nur um Medaillen und Rekorde, sondern auch um die anhaltende Leidenschaft einer Stadt für einen Sport, der von seinen Athleten das Äußerste verlangt. Es ist eine Geschichte von Tradition, Gemeinschaft und dem unermüdlichen Streben nach Spitzenleistungen, das über Generationen weitergegeben wurde.
Gewichtheben in Wien heute
Heute gibt es um die 10 Vereine in Wien und der FAK Goliath ist ein stolzes Mitglied dieser Community. Eine aktuelle Liste der Gewichthebevereine in Wien kann beim Wiener Gewichthebeverband eingesehen werden: https://gewichtheben.wien/vereine